Nuri Karademirli & Halime Karademirli E-mail: musik@btmk.de
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Musiktransfer im Zeitalter der Globalisierung
Türkei – Deutschland – Türkei
Brückenbauer: Familie Karademirli vom Konservatorium für Türkische Musik Berlin
Von Maria Heiderscheidt
Musik braucht keine Sprache. Musik ist Sprache. Sie kann das Gemüt besänftigen und
Freude schenken, sie kann Kraft geben, sie kann die Lebenslust wecken und sie kann trösten.
Musik klingt aber nicht auf der ganzen Welt gleich. Wie die Landschaften verschieden sind,
ist der Charakter der Musik verschieden. China bringt eine andere Musik hervor als Amerika,
bei den Eskimos klingt sie anders als bei den Italienern, die türkische Musik hat mehr Töne
und andere Rhythmen als die deutsche.
Und dennoch: Musik kann zwischen Menschen verschiedener Kulturen Brücken schlagen,
weil sie die Herzen berührt.
Aber – sie braucht Brückenbauer und Transporteure, die sie von einer Kultur zu der anderen
bringen.
Nuri und Halime Karademirli sind Brückenbauer und Transporteure. Vor 40 Jahren kamen sie
aus der Türkei nach Berlin und bauten, nachdem sie Erfahrungen in mehreren Berufen
gesammelt hatten, erst einmal eine Elektronikfirma auf. Vor rund zehn Jahren verkauften sie
diese Firma, riskierten alles und gründeten im Berliner Stadtteil Kreuzberg das „Private
Konservatorium für Türkische Musik Berlin“, das erste Konservatorium für türkische Musik
in Europa.
Wie kam es dazu?
Vom Wunderkind zum Meister der Ud
Nuri Karademirli, heute 60 Jahre alt, galt in Izmir als Wunderkind. Im Alter von fünf Jahren
lernte er die Ud zu spielen. Fünf Meister der türkischen Musik erkannten seine
außergewöhnliche Begabung und förderten ihn als ihren Schüler. Mit acht Jahren gab er
sein erstes Konzert und mit 13 Jahren begann er mit professionellen Musikern zu arbeiten.
„Von da an habe ich mit meiner Musik Geld verdient“ blickt Karademirli heute zurück. Mit
16 Jahren erhielt er die Anerkennung als Staatsmusiker und wurde beim staatlichen Rundfunk
angestellt. Mit 19 Jahren brach er zu seiner ersten Konzert-Tournee auf. Sie führte ihn nach
Deutschland. Diese Reise gab seinem Leben eine unerwartete Wendung.
Nuri Karademirli wurde von seiner Mutter begleitet. Sie erkrankte in Berlin so schwer, dass
an eine Heimreise in die Türkei nicht zu denken war. Der junge Künstler beendete seine
Tournee und blieb in Berlin, in der Nähe seiner kranken Mutter. Das war 1969. Er bemühte
sich um eine Arbeitserlaubnis, fand Arbeit als Verkäufer in einem großen Kaufhaus, spielte in
seiner freien Zeit in türkischen Lokalen für seine Landsleute und verabschiedete sich in dieser
schweren Zeit von der Vorstellung, als türkischer Musiker die türkische Musik auf Konzert-
Tourneen im Westen bekannt zu machen. Zunächst.
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Seinen Traum gab Nuri Karademirli aber nie auf. Denn während seit rund 200 Jahren,
zunächst im Osmanischen Reich, danach verstärkt unter Atatürk, dem Gründer der Republik,
in der Türkei die westliche klassische Musik gepflegt wurde, blieb die türkische Musik dem
Westen verborgen. Irgendwann wollte der junge Ud-Künstler, der, wie alle türkischen Kinder
gewissermaßen staatlich verordnet in der Schule in der Musik des Westens unterrichtet
worden war, dem Westen die geliebte türkische Musik nahe bringen.
Verwirklichung eines Traumes
„Irgendwann“ – das wurde 1998. Ehefrau Halime, die Weggefährtin Nuri Karademirlis, teilte
seinen Traum und setzte, nachdem im Jahr 1984 der Entschluss gefasst war, ein
Konservatorium für türkische Musik ins Leben zu rufen, alle Kraft und alles Können ein, um
den Plan zu verwirklichen. Sie verkaufte ihre Eigentumswohnung im Istanbuler Nobelviertel
Cihangir und investierte das Geld in ein stillgelegtes Garagengelände in einem Hinterhaus an
der Solmsstraße 37 in Berlin-Kreuzberg.
Heute erstreckt sich hier das Konservatorium über zwei Etagen. Fünf Unterrichtsräume, ein
Saal für Ballettunterricht, Chorproben und Volkstanz, eine Bibliothek, ein professionell
ausgestattetes Tonstudio und eine Werkstatt für Instrumentenbau stehen für Lehrlinge,
Schüler und Studenten zur Verfügung.
Der Weg dahin wurde allerdings lang und mühsam.
Als Nuri und Halime Karademirli mit ihrer Idee eines Konservatoriums für türkische Musik
an die Öffentlichkeit traten, stießen sie bei Deutschen und Türken gleichermaßen auf heftige
Ablehnung. In der Senatsverwaltung für Schulwesen in Berlin wurde Halime Karademirlis
Ansinnen abgewehrt: „Was, jetzt wollt Ihr hier auch noch Eure Kultur verbreiten?“ Eine
türkische Illustrierte polemisierte „Ist das eine Schule oder eine Als-ob-Schule? Will da
jemand das große Geld machen?“
Nuri und Halime Karademirli hielten an ihrer Vision fest. Viele Jahre hatten sie davon
geträumt, dass die in Berlin aufwachsenden türkischen Kinder eine Möglichkeit bekommen,
die Musik ihrer Heimat kennen zu lernen. Sie träumten davon, dass sich die türkischen
Einwohner Berlins gemeinsam mit ihren deutschen Nachbarn die Besonderheiten und
Feinheiten der türkisch-orientalischen Harmonielehre erschließen, die so ganz anders ist als
die europäische Harmonielehre; dass die Menschen der östlichen und westlichen Kultur
gemeinsam im Chor singen, dieselben türkischen Instrumente spielen, Konzerte geben und
sich im gemeinsamen Erleben nicht nur der westlichen, sondern auch der östlichen, speziell
der türkischen Musik neue Hör- und Gefühlswelten erschließen.
Halime, ausgebildet als Spezialistin für Elektronik übernahm es, dem künstlerischen Leiter
des Konservatoriums und Lehrer Nuri den Freiraum für die Musik zu schaffen. Sie wurde die
Geschäftsführerin, zuständig für die Organisation von Unterrichtsstunden und Chorproben,
zuständig für Kontakte mit Eltern, Lehrern und Behörden, zuständig für die Finanzierung des
aus eigener Kraft, ohne Hilfe von Senat oder Bezirk, als private Schule existierenden
Unternehmens „Konservatorium für Türkische Musik Berlin“. Ihr Tätigkeitsbereich umfasst
vom Gießen der Blumen bis hin zum Erwerb juristischer Kenntnisse schlichtweg alles, was
nicht direkt Musik ist.
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Kompetente Hilfe aus der Türkei
Nuri Karademirli, der bereits seit 1978 Erfahrungen mit einem eigenen Chor gesammelt hatte,
entwickelte die Lehrpläne. Grundlage wurden die Lehrpläne der Konservatorien an den
Universitäten in Izmir und Istanbul. Karademirli bekam kompetente Unterstützung. Fünf
Koryphäen des türkischen Musiklebens steuerten ihr Wissen und ihre Erfahrungen bei:
- Prof. Alaeddin Yavaşça, Komponist, Gesangssolist, Gründungsmitglied des ersten
staatlichen Konservatoriums in der Türkei; Leiter des Fachbereiches Gesang an der
Technischen Universität Istanbul, Vorstandsmitglied in zahlreichen Beratungs-,
Prüfungs- und Planungskomitees an Universitäten sowie bei dem staatlichen
Rundfunk und Fernsehen, Leiter von Universitäts- und Rundfunkchören.
- Dr. Erdoğan Okyay, Musikpädagoge und Experte für zeitgenössische Musik, Dozent
an der Hauptstadt-Universität in Ankara. Einer seiner Forschungsschwerpunkte: Die
Auswirkungen von Musik auf die emotionale Intelligenz, insbesondere die Wirkung
vom Ausüben der Musik auf die Intelligenz, das Sozialverhalten und die
Schulleistungen von Kindern. Dr. Okyay studierte bei Eduard Zuckmayer in Ankara
sowie an der Hochschule der Künste in Berlin (Promotion). In türkischer Sprache
veröffentlichte er ein Werk über Johann Sebastian Bach.
- Prof. Yalcin Tura, Komponist, Experte für Musiktheorie, maßgeblicher Impulsgeber
im Rahmen der türkischen Musikwissenschaft. Dozent am staatlichen Konservatorium
für türkische Musik an der Technischen Universität Istanbul, Leiter des Fachbereiches
Musikwissenschaft, Leiter des Konservatoriums. Ein Schwerpunkt seiner Forschung:
Das mikrotonale System in den Makams der traditionellen türkischen Musik. Prof.
Tura ist zudem bekannt als Komponist von Film- und Theatermusik.
- Prof. Melik Ertuğrul Bayraktarkatal, Fachgebiet Musiktheorie, Komponist von
zeitgenössischer Musik. Musiklehrer. Assistent für die Lehre vom Kontrapunkt am
musikpädagogischen Institut der Gazi Universität in Ankara, Dozent für Komposition
am Konservatorium der Hacettepe Universität in Ankara, hier auch betraut mit
Vorstandsaufgaben im Fachbereich Ethnomusik und Folklore; Professor mit
Schwerpunkt Musikerziehung an der Universität des 19. Mai in Samsun.
Fremdsprache: Deutsch.
- Bilge Özgen, einer der bekanntesten zeitgenössischen Komponisten der Türkei. Im
Alter von drei Jahren fiel seine besonders schöne Stimme auf und sein Vater Sabri
Özgen (Ud-, Keman-, Kanunspieler - Laute, Geige, Zither) begann mit der
musikalischen Erziehung seines Sohnes. In der Zeit seines Hochschulstudiums in
Ankara wurde Bilge Özgen zum „König der Stimmen“ gewählt. Zu dieser Zeit begann
er auch sein Kompositionsstudium. Er vervollkommnete sein Ud-Spiel und erhielt als
professioneller Musiker eine Anstellung bei Radio Ankara. Mehr als zehn Jahre
arbeitete er darüber hinaus als „Luthier“, als Zupfinstrumentenbauer. („Luthier“ war
z.B. auch Antonio Stradivari, einer der bekanntesten Geigenbauer überhaupt). Viele
Jahre vertrat Bilge Özgen die Interessen der türkischen Musikschaffenden in der
MESAM, der türkischen Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und
Vervielfältigungsrechte.
Für sein musikalisches Werk wurde er mit zahlreichen Preisen geehrt.
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Gemeinsam entwickelten diese fünf mit Nuri Karademirli Konzepte für frühkindliche
Musikerziehung, für Musikunterricht im Rahmen schulischen Lernens und sie konzipierten,
überarbeitet und angepasst an die Anforderungen in Deutschland, sechs Fachbereiche für ein
Vollzeitstudium in klassischer türkischer Musik (Instrument), türkischer Volksmusik
(Instrument), in Gesang (klassische Musik und Volksmusik), Volkstanz, Theater und
Instrumentenbau.
Türkische Universitäten sind kooperationsbereit
14 Jahre dauerte es von dem Entschluss bis zur Verwirklichung der Idee „Konservatorium für
türkische Musik“. Das bedeutet jedoch keineswegs, dass Nuri Karademirlis musikalisches
Wirken in dieser Zeit nicht zu hören gewesen wäre. 1993 z.B., vier Jahre nach dem Fall der
Berliner Mauer wurde er mit seinem Chor zum 2. Landessängerfest des Thüringer
Sängerbundes e.V. (96 Chöre) nach Gera eingeladen. Parallel erarbeiteten sich die Thüringer
Sänger fünf Lieder der türkischen Klassik und die türkischen Chormitglieder fünf deutsche
Lieder. Zum gemeinsamen Konzert am 10. Juli in Gera dirigierte Nuri Karademirli mehrere
hundert Sänger.
Am 23. September 1998 endlich startet das Konservatorium mit rund 150 Schülern im Alter
von 16 bis 25 Jahren. Sieben Lehrer unterrichten. Sie stammen aus der Türkei, aus Russland,
aus Usbekistan und aus Deutschland. Alle haben qualifizierte Abschlüsse von
Kunsthochschulen und Universitäten ihres Landes.
Die Schüler und Studenten lernen bei einem Dozenten der Universität der Künste Berlin
(UdK, vormals Hochschule der Künste), mit der das Konservatorium einen
Kooperationsvertrag geschlossen hat, als Grundlage das europäische Musiksystem. Danach
können sie ein Instrument wählen und sich für die klassische türkische oder für die türkische
Volksmusik entscheiden. Unterricht wird angeboten für klassische europäische Instrumente
wie Geige, Gitarre, Klavier und Klarinette sowie für türkische Instrumente wie die Kemence
(kleine Geige), die Ney (Schilfrohrflöte) und Zupfinstrumente: Bağlama (türkische Laute, je
nach Halslänge unterscheidet man in Langhalslaute und Kurzhalslaute), die Bağlama ist das
Instrument für die türkische Volksmusik; Ud ( Kurzhalslaute, bereits im 10. Jh.n.Ch. im
Orient), auf der Ud spielt man die klassische türkische Musik; Tanbur ( Langhalslaute; schon
der Prophet David soll dieses Instrument gespielt haben); Kanun (eine Form der Zither, die
im Orient beheimatet ist).
Nuri Karademirli selbst lehrt mit unermüdlicher Geduld, feinem pädagogischen
Einfühlungsvermögen und wohl dosierter Strenge seine türkischen und deutschen Schüler
Gesang, Bağlama, Ud und Kanun. Im Theorieunterricht bringt er den Studenten die
orientalisch-türkische Harmonielehre nahe. Leichte, aber wirkungsvolle Tonunterschiede in
der türkischen Musik (ein ganzer Ton kann in bis zu neun unterschiedliche Töne aufgeteilt
werden) wirken für mit europäischer Musik vertraute Hörer zunächst befremdlich. Während
im westlichen, dem sog. Temperierten Tonsystem eine Oktave gleichmäßig durch zwölf
geteilt wird, hat die Oktave in der türkischen Musik 24 Töne. Darüber hinaus können die zum
Teil asynchronen Takte das Hörerlebnis der Deutschen durchaus irritieren. Dennoch gelingt
es dem leidenschaftlichen Lehrer, seinen Zuhörern über theoretisches Wissen hinaus die
Gefühlsqualität von einzelnen Tönen und von den Tonleitern (Makams) der fremden
Harmonielehre zu vermitteln.
Neben der Harmonielehre wird Osmanisch, Musikgeschichte und Landeskunde gelehrt.
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Nuri Karademirli, der einen Lehrauftrag an der Universität der Künste Berlin hat, kann
seinen Studenten Unterricht in beiden Institutionen anbieten oder vermitteln.
Geprüft werden Schüler und Studenten vierteljährlich von Professoren des
musikpädagogischen Institutes der Gazi Universität in Ankara, der Hacettepe Universität in
Ankara, der Haliç Universität und der Technischen Universität in Istanbul sowie der
Universität des 19. Mai in Samsun. Für die Flugkosten der Dozenten kommt die
Musikstiftung einer einflussreichen türkischen Familie auf, die „Sevda Cenap Musik Vakfi“
in Ankara.Geprüft werden Begabung, Musikverständnis, Hör- und Aufnahmeverständnis,
Takt- und Rhythmusbildung.
In Berlin hinein und über die Stadt hinaus
Von Beginn an wird das Konservatorium für türkische Musik von der Senatsverwaltung für
Schule als „Ergänzungsschule“ gem. § 9 des Privatschulgesetzes und als „Künstlerische
Schule“ bestätigt. Seine Abschlussdiplome allerdings werden nicht anerkannt. Da es in Berlin
eine Ausbildung in türkischer Musik nicht gebe, hätten die Senatsverwaltungen für Schule
und für Wissenschaft und Forschung auch keine Bewertungskriterien für eine Beurteilung der
Leistungen, steht unter anderem in der Ablehnungsbegründung. Für die Studenten heißt dies,
dass ihr Diplom vom Konservatorium für türkische Musik in Deutschland keinen Wert hat.
Für das Konservatorium bedeutet die Nicht-Anerkennung seiner Diplome darüber hinaus,
dass es keine finanzielle Unterstützung erhält, weder vom Bezirk noch vom Senat.
Trotz dieser Absage finden die Angebote des Konservatoriums großes Interesse, nicht nur
bei den in Berlin lebenden Türken. Heute wird das Konservatorium durchschnittlich von 250
Schülern besucht, auch Deutsche, Griechen, Araber, Franzosen, Italiener und Engländer
kommen zur Solmsstraße nach Kreuzberg.
Das Konservatorium wird straff geführt. Zwei Regeln sind vorgegeben:
- Nuri Karademirli strebt keine Synthese von türkischer und deutscher Musik an. Jeder
Musikstil soll für sich stehen und seinen spezifischen Charakter entfalten und entwickeln.
- Jeder Musikinteressierte ist gleichermaßen willkommen. Es wird nicht unterschieden
zwischen Deutschen, Türken und Kurden, Sunniten und Aleviten. Hautfarbe und Religion
spielen keine Rolle.
Hatten sich die Vorbereitungen bis zur Gründung des Konservatoriums auch lange hin
gezogen - nach dem Start gibt es für Halime und Nuri Karademirli keine Pause mehr. Das
Konservatorium entwickelt sich zu einem Zentrum für türkische Musik, das in die Hauptstadt
Berlin hinein und über die Stadt hinaus wirkt. In Berlin ist das Konservatorium im
Ausbildungsbereich mit zahlreichen Integrationsprojekten sowie Grundschulen und
Bibliotheken vernetzt, in denen z.B. Workshops für Instrumentenkunde angeboten werden.
Um in Berlin noch effektiver wirken zu können, wird das Konservatorium im Jahr 2 000
Mitglied der „Gesellschaft für türkische Musik in Berlin e.V.“ (GFTM e.V.), einem Verein
„für die Förderung von Weltmusik, Förderung musikalischer Ausbildung, Entwicklung
entsprechender Programme und Lehr- und Lernmaterialien“. So gestaltet das Konservatorium
z.B. als Partner von „die gelbe Villa“, einem Kreativ- und Bildungszentrum für Kinder,
Schulprojektwochen, Freizeitkurse und Sommerferienwerkstätten. Zielgruppe sind Kinder
zwischen zehn und zwölf Jahren, insbesondere Kinder mit Migrationshintergrund. Sie können
verschiedene Musikstile aus unterschiedlichen Kulturen kennen lernen, selber musizieren, ein
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Instrument bauen und eine eigene musikalische Choreographie in einem Tanz umsetzen und,
im gemeinsamen Lernen, ihre interkulturelle Kompetenz erweitern.
Das Konservatorium wächst
Die Aktivitäten des Konservatoriums entwickeln sich vielfältig und bunt. Im Jahr 2 000
fahren Chor und Ensemble des Konservatoriums für zwei Wochen nach Taiwan, zum
asiatischen Musikfestival. Sie stellen religiöse und klassische türkische sowie Tanzmusik vor.
Nuri Karademirli macht in Workshops die Festivalteilnehmer mit den türkischen
Instrumenten Ud und Bağlama vertraut. Die Reise findet übrigens im Namen der Regierung
der Republik Türkei statt. Nuri Karademirli: „Wir haben die türkische Kultur von
Deutschland aus präsentiert.“
In Berlin gewinnen die Absolventen des Konservatoriums Preise. Bei jährlich von dem
staatlichen türkischen Fernseh- und Rundfunksender TRT in Berlin veranstalteten
Gesangswettbewerben belegen Schüler des Konservatoriums die ersten Plätze.
Das Konservatorium wächst. Im Jahr 2002 richten Halime und Nuri Karademirli zusätzlich
ein Tonstudio ein, in dem neben Musik-CD’s und Hörbüchern (Geschichten des Nasreddin
Hoca) Teile des Soundtracks zu dem Hollywoodfilm „In 80 Tagen um die Welt“ (in einer der
Hauptrollen Jackie Chan) produziert wurden. Arnold Schwarzenegger, heutiger Gouverneur
von Kalifornien stellte den Prinzen Hapi dar, der in einer Szene die Ud spielt. Nuri
Karademirli lehrte ihn die Grundgriffe und agierte im Film, gekleidet in osmanische
Gewänder mit einem osmanischen Fes auf dem Kopf, gar als Schwarzeneggers „rechte
Hand“.
2003 kommt es zu einem gemeinsamen Konzert von Türken und Griechen. Das
Konservatorium veranstaltet in der „Werkstatt der Kulturen“ in Berlin mit Solisten aus
Griechenland und der Türkei ein „Treffen der Ägäis“, mit großem Erfolg. Nuri Karademirli:
„Wir wollten zeigen, dass nicht die griechischen und türkischen Menschen miteinander
verfeindet sind. Gegnerschaft geht von den Politikern aus.“
Im Jahr 2004 organisiert Halime Karademirli die erste Teilnahme des Konservatoriums am
Umzug des Karnevals der Kulturen, einer Berliner Großveranstaltung mit Tradition. Bislang
waren türkische Gruppen dort kaum vertreten. Ein großer Teil der in Berlin lebenden Türken
grenzte sich zu diesem Zeitpunkt noch mit aller Entschiedenheit gegenüber der deutschen
Kultur ab. Ihr Argument: In der türkischen Kultur gebe es keinen Karneval. Daher sei es
unpassend, wenn sich Türken am Karneval der Deutschen beteiligten. Für die
Geschäftsführerin des Konservatoriums dagegen ist der Karneval der Kulturen eine
Gelegenheit, die Vielfalt der türkischen Kultur zu zeigen. Monatelang vorher proben die
Kinder der Tanzgruppe des Konservatoriums die verschiedenen Tänze der türkischen
Regionen, bei der Veranstaltung tragen sie die dazugehörigen Kostüme. Außerdem, so
Halime Karademirli: „Unsere Kinder waren begeistert und neugierig und wollten unbedingt
auch die anderen Nationen im Karneval der Kulturen sehen, Menschen mit anderer Hautfarbe
und anderen Kostümen und sie wollten die andere Musik hören, die sie noch nicht kannten.
Die Kinder waren viel aufgeschlossener als die Erwachsenen.“
Das Jahr 2004 bringt eine besondere Ehrung. Die Jury des Festivals „musica vitale 2004“, das
von „RBB radiomultikulti“, der „Werkstatt der Kulturen“ und „AL Globe“ veranstaltet wird,
zeichnet das Konservatorium mit dem Ehrenpreis aus. „Ein Blickfang für die Stadt Berlin“ sei
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das Konservatorium, ein „Stück Lebensqualität an der Spree“ und „ein türkisches Fundament
für das Berliner Musikleben“, so preisen die Juroren des world wide music award das Werk
von Halime und Nuri Karademirli.
Zwei Jahre nach Einrichtung des Tonstudios wird das Konservatorium um ein neues
Ausbildungsangebot erweitert. Das Konservatorium bekommt eine Instrumentenwerkstatt,
die von der Handwerkskammer Berlin als Ausbildungsstätte anerkannt wird. Hier bildet ein
türkischer Instrumentenbauer deutsche und türkische Umschüler zu
Zupfinstrumentenmachern aus. Zwei Jahre lang wird ihre Ausbildung von der Arbeitsagentur
gefördert. Als erste haben Georg Masswig und Yiğit Elvis İlgü im Sommer 2009 mit dem
Bau einer Ud und nach Bestehen einer Zwischenprüfung den ersten Teil ihrer Lehrzeit
beendet. Ein weiteres Lehrjahr steht noch vor ihnen.
Zum Unterricht an der Berufsschule und zur Prüfung mussten Georg Masswig und Yiğit
Elvis İlgü allerdings von Berlin nach Oberbayern reisen, zur Musikinstrumentenbauschule
Mittenwald, da es in Berlin keine entsprechende Ausbildungsstätte gibt. Im Lauf der Zeit hat
sich die im Jahr 1858 gegründete „Geigenbauschule Mittenwald“ zu einem
Kompetenzzentrum des Musikinstrumentenbaues entwickelt, das heute Berufsausbildung im
Geigen-, Bogen-, Zupf-, Holz- und Metallblasinstrumentenbau anbietet. In zwei
mehrwöchigen Blöcken pro Ausbildungsjahr lernen die Schüler z.B. Theorie und Praxis des
modernen und historischen Zupfinstrumentenbaues. Die Ausbildung schließt ab mit der
Gesellenprüfung vor der Handwerkskammer.
Anerkennung und Desinteresse
Das „Private Konservatorium für türkische Musik in Berlin“ hat im kulturellen Leben der
Hauptstadt seinen Platz gefunden und behauptet. Es bereichert nicht nur das Musikleben um
eine kräftige Farbe aus einer anderen Kultur, sondern leistet seit Jahren einen bedeutenden
Beitrag zur Integration der Berliner mit türkischen Wurzeln. Besonders Kinder und
Jugendliche profitieren davon, dass sie hier die Musikkultur ihres Heimatlandes kennenlernen
können. Deutsche haben die Möglichkeit, sich unter professioneller Betreuung mit der
fremden Musik vertraut zu machen.
Schüler des Konservatoriums werden mittlerweile selber zu Brückenbauern und
Transporteuren der Musikkultur. Mario Rispo, ein Schüler Karademirlis pendelte für Jahre
zwischen Hamburg und Berlin, um im Konservatorium türkischen Gesang zu studieren.
Mittlerweile wird er in einer eigenen deutsch-türkischen Show von Publikum und Kritikern
in Deutschland und in der Türkei gleichermaßen bejubelt. „Mein Istanbul – Lieder der
Sehnsucht. Hüzün – benim Istanbulum“ ist der Titel seiner musikalischen Liebeserklärung an
die alte Metropole am Bosporus, in der er moderne und traditionelle türkische Lieder vorstellt,
eingebunden in persönliche Erfahrungen.
Trotz großer kultureller und großer Integrationsleistungen des Konservatoriums, die
wortreich von Politikern der verschiedenen Richtungen gewürdigt werden gibt es für diese
Einrichtung nach wie vor keinerlei Unterstützung, weder vom Senat von Berlin noch vom
Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg. Karademirlis haben aufgehört, nach Erklärungen für
diesen Widerspruch zu suchen. Sie machen einfach weiter.
Nuri Hoca unterrichtet acht bis zehn Stunden am Tag Gesang, Baglama, Ud, Kanun und
Theorie, veranstaltet Workshops in Berlin und außerhalb, leitet seinen Chor und sein
Ensemble, dirigiert Konzerte und komponiert. Halime Hanim meistert mit Sachverstand und
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unerschütterlichem Charme die Geschäftsführung. Ruhig und konzentriert verläuft der Alltag
im Konservatorium. Selbst, wenn bei den letzten Proben vor einem Konzert alle
durcheinander wieseln - es geschieht ohne Hektik.
Halime Karademirli wirkt als der ruhende Pol.
Höhepunkte im türkisch-deutschen Musikleben
Einer der Höhepunkte im Wirken des Konservatoriums ist die Konzertreihe
„KlangKulturen“, veranstaltet mit den Orchestern und Chören der „Rundfunk Orchester und
Chöre GmbH Berlin“ (ROC). Die ROC ist einer der größten Konzertveranstalter in Berlin
und versteht sich als „kultureller Botschafter“, der mit seinen Ensembles in Deutschland,
Europa und Übersee konzertiert. Für ihr Anliegen eines deutsch-türkischen Musikaustausches
konnte sie keinen besseren Partner finden als das Konservatorium für türkische Musik Berlin.
2007 startete die Reihe klassisch mit einem Symphoniekonzert in der Philharmonie Berlin.
Chor und Ensemble des Konservatoriums führten gemeinsam mit dem Deutschen Symphonie-
Orchester Berlin Werke türkischer Komponisten auf. Höhepunkte wurden die Uraufführung
der Suite „Alla turca“, komponiert von Nuri Karademirli und von ihm selber dirigiert sowie
das von dem Komponisten und Pianisten Fazil Say komponierte und gespielte Klavierkonzert
„Anadolu’nun Sessizliği“ (Die Stille Anatoliens“). Der Dirigent Ibrahim Yazici begeisterte
mit Tanzmusik und das „Denkmal“ des türkischen Musiklebens, Alaeddin Yavaşça,
Karademirlis früherer Gesangslehrer, wurde für seine Solos türkischer Klassik mit stehenden
Ovationen gefeiert. Die Philharmonie bebte.
In einem zweiten Konzert, diesmal für die ganze Familie veränderte das kulturübergreifende
musikalische Team Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Deutsche Streicherphilharmonie und
Ensemble des Konservatoriums gewissermaßen die Temperatur der Gefühle und führte die im
ganzen Orient bekannte traurige Liebesgeschichte von „Leila und Madschnun“ auf,
komponiert von Yalcin Tura. Der „Karneval der Tiere“ von Camille Saint Saens setzte den
europäischen Kontrapunkt. Moderiert wurde diese Veranstaltung auf Deutsch und auf
Türkisch.
In der Berliner Heilig-Kreuz-Kirche zeigten Chor und Ensemble des Konservatoriums
gemeinsam mit dem Rundfunkchor Berlin, wie gut christliche und islamische Fest- und
Feiertagslieder trotz ihrer Verschiedenheit miteinander harmonieren. Deutsche und türkische
Volkslieder und Tänze präsentierten der RIAS Kammerchor und Chor, Ensemble und
Tanzgruppe des Konservatoriums gemeinsam im Haus der Kulturen der Welt.
KlangKulturen 2009/2010: Der Auftakt im Haus der Kulturen der Welt vereinte die jungen
Leute vom Rias Jugendorchester (klassisch) mit dem Ensemble für türkische Musik Zülfü
Livanelis, den sie gemeinsam harmonisch und temperamentvoll auf ihren europäisch
klassischen und typisch türkischen Instrumenten begleiteten. Nuri Karademirli brillierte an
diesem Abend als Mitglied von Livanelis Ensemble mit einem Solo auf seiner Ud.
Eingestimmt wurden die Zuhörer auf dieses Generationen und Kulturen übergreifende
Musikereignis durch den Kinderchor der Regenbogenschule in Leverkusen, der mit dem
Kinderchor des Konservatoriums für türkische Musik Berlin einige der bekanntesten
Volkslieder Zülfü Livanelis’ um die Wette schmetterte. Es war eine Sternstunde im Zeichen
beidseitiger Integration.
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Das besondere Kapital der Familie Karademirli
Halime und Nuri Karademirli bringen ein Kapital von unschätzbarem Wert in ihre Arbeit ein
– ihre Kenntnis beider Kulturen, ihre Kooperationspartner in Deutschland und ihre
Vernetzung im Kulturleben der Türkei. Ihrer Verbundenheit mit den führenden Künstlern der
Türkei ist es zu verdanken, wenn Zülfü Livaneli und Alaeddin Yavaşça mit ihren Liedern in
Berliner Konzertsälen die Zuhörer betören.
Wenn Fazil Say, ein Komponist und Pianist mit internationalem Renommee im Rahmen der
KlangKulturen-Konzerte in der Berliner Philharmonie auftritt, dann kommt er als Bekannter
der Familie Karademirli. Fazil Say, der in Berlin studiert hat, spielte in nahezu allen
bedeutenden Konzertsälen in Europa und in den USA und wurde von der EU für das Jahr
2009 zu einem „Botschafter des interkulturellen Dialogs“ ernannt.
Für das Jahr 2010 streben Nuri und Halime Karademirli den nächsten Höhepunkt ihres
Wirkens als Brückenbauer an. Bislang haben sie die türkische Kultur nach Deutschland
gebracht. Da Brücken keine Einbahnstraßen sind, wollen sie jetzt auch den Weg in die andere
Richtung gehen, nach Istanbul, einer von vier Kulturhauptstädten Europas 2010. Dort sollen
die Orchester und Chöre der ROC Berlin die Istanbuler Musikkultur und die Istanbuler
Türken sollen die deutschen Musiker kennen lernen. Geplant sind gemeinsame Konzerte von
deutschen, deutsch-türkischen und türkisch-türkischen Musikern.
Brückenbauer in Jahrhunderte alter Tradition
Istanbul ist geografisch in einen großen asiatischen und einen kleinen europäischen Teil
aufgeteilt. Istanbul ist auch der Ort, an dem klassische türkische Musik, Volks- und religiöse
Musik in der Vergangenheit ihren Höhepunkt erlebten und an dem Sultane in den letzten
Jahrhunderten des Osmanischen Reiches die Musik des Westens aufführen ließen. Östliche
und westliche Musik lebten hier nebeneinander und vermischten sich, nahmen Elemente der
jeweils anderen Musikkultur auf.
In der 1923 gegründeten Republik Türkei wurde diese Entwicklung fortgesetzt. Der
Republikgründer Kemal Paşa Atatürk, später „Atatürk“ (Vater der Türken) genannt, war ein
großer Verehrer der westlichen Kultur und strebte z.B. ein Musikleben in der Türkei nach
westlichem Vorbild an. Er schickte fünf der ersten professionellen Komponisten der Türkei
(bekannt geworden unter dem Namen „Die türkischen Fünf“) nach Europa, damit sie lernten,
die musikalische Tradition ihrer Heimat mit westeuropäischer Kompositionstechnik zu
verbinden.
Atatürk reagierte auch auf die politische Situation in Deutschland. Als immer mehr jüdische
und auch sozialistische Wissenschaftler und Künstler vor den Nationalsozialisten aus
Deutschland fliehen mussten, um ihr Leben zu retten, hieß Atatürk sie in der Türkei herzlich
willkommen.
Der Komponist Paul Hindemith, dessen Werke von den Nationalsozialisten boykottiert
wurden, übernahm es auf Atatürks Wunsch, das gesamte türkische Musikleben zu
reformieren.
Der Pianist und Komponist Eduard Zuckmayer, dessen Kompositionen in Deutschland nicht
mehr aufgeführt werden durften (das gesamte Notenwerk wurde vernichtet), baute in Ankara
das musikpädagogische Institut der Gazi Universität auf und leitete es bis 1970. Sein
Bestreben war es, eine Synthese zeitgenössischer westlicher und traditioneller türkischer
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Musik herzustellen. Er integrierte Elemente der deutschen Jugendmusik in die türkische
Musikpädagogik und war bis 1970 für die Ausbildung fast aller türkischen Musiklehrer
zuständig.
Auch Carl Ebert, Opern-Intendant am Staatstheater Darmstadt und später Intendant und
Generaldirektor der Städtischen Oper Berlin, ein überzeugter Sozialist, der von den
Nationalsozialisten als „Kulturbolschewist“ verunglimpft und seiner Ämter entbunden
wurde, emigrierte in die Türkei. Atatürk übertrug ihm die Erneuerung des Opern- und
Sprechtheaters. Innerhalb von fünf Jahren baute Ebert ein Nationaltheater aus, für Schauspiel
und für Oper. Gemeinsam übernahmen Ebert und Hindemith die Verantwortung für die
künstlerische Ausbildung der jungen Türken. 1938 gründete Carl Ebert die Staatsschule für
Schauspiel und Oper am Staatlichen Konservatorium in Ankara. Er übernahm auch die
Leitung und ließ unter der musikalischen Leitung des Dirigenten Ernst Prätorius in Ankara als
erste Oper „Bastien und Bastienne“ von Mozart aufführen. Das war 1941. Der 1938
gestorbene Atatürk erlebte diesen Erfolg seiner Reformbestrebungen nicht mehr.
In dieser Jahrhunderte alten Tradition von grenz- und kulturüberschreitender Verständigung,
getragen von der Kraft der Musik bewegen sich heute, im Zeitalter der Globalisierung, Nuri
und Halime Karademirli. Ihre Vision reicht weit über die Wirksamkeit ihres Konservatoriums
für Türkische Musik Berlin hinaus. Wenn sie mit ihren deutschen und türkischen Musikern in
die Türkei reisen oder Repräsentanten der türkischen Musik in deutsche Konzertsäle einladen,
dann wollen sie mit der Musik auch einen Weg in eine friedliche Zukunft für die ganze Welt
bahnen. Dann hoffen sie auf Verständigung und Freundschaft. Jeder einzelne, der von Musik
in seinem Herzen berührt wird, soll an einem weltweiten Haus von Freundschaft,
Brüderlichkeit und Mitgefühl bauen.
Diese Hoffnung richten die Brückenbauer Nuri und Halime Karademirli auf Deutsche und
Türken und ganz besonders auf die in Europa lebenden Türken. Denn sie haben die besten
Möglichkeiten, mit den Menschen der anderen Kultur Freundschaft zu schließen. Sie sind
„vor Ort“, sie teilen einen gemeinsamen Alltag und sind auf diese Weise die eigentlichen
Garanten dafür, dass diese kulturübergreifenden Freundschaften Bestand, eine Zukunft haben können.
EBRU ABACI E-mail: musik@btmk.de
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Sehr geehrte Freunde der Musik,
mein Name ist Ebru Abaci; Auch bekannt als Ebruli Kelebek.
Ich freue mich, mich Ihnen auf diesem Weg vorstellen zu dürfen.
Nachdem mir Frau Karademirli die Musikschule anvertraut hat, um sich nach all der erfolgreichen Arbeit in ihrer Heimat zur Ruhe zu setzen, habe ich diese Aufgabe mit großer Freude angenommen.
Ich bringe eine fundierte berufliche Ausbildung sowie vielfältige Erfahrungen in verschiedenen Bereichen mit, die mich optimal auf meine aktuelle Rolle als Geschäftsführerin der türkischen Musikschule vorbereiten. Zu dieser gehören nicht nur Kenntnisse in der Verwaltung, Organisation, Unternehmensberatung als auch das Wissen durch mein Studium in Wirtschaftsrecht.
Diese Tätigkeiten haben mir nicht nur Einblicke in die wirtschaftlichen Herausforderungen von Unternehmen gegeben, sondern auch meine Fähigkeiten in der Kundenkommunikation und im Projektmanagement gestärkt.
Mit meinem Unternehmergeist und meiner Leidenschaft für Musik habe ich mich entschieden, die Geschäftsführung der Musikschule BTMK zu übernehmen. In dieser Rolle möchte ich nicht nur die Tradition und Kultur der türkischen Musik fördern, sondern auch innovative Ansätze zur Förderung von Talenten und zur Schaffung einer lebendigen Gemeinschaft anbieten.
Ich freue mich darauf, die Musikschule gemeinsam mit unserem Team weiterzuentwickeln und neue Impulse zu setzen. Vielen Dank an all unsere Unterstützer !